Die Unabhängige Ärzteliste – ein Rückblick in Ihre Entstehungsgeschichte
Die Sozialpartnerschaft und die Interessensvertretung der ArbeitnehmerInnen stellen in Österreich und auch vielen anderen Ländern ein unverzichtbares Gut in der Arbeitswelt dar. Gesetzlich verankerte Änderungen in der Aus- und Fort- und Weiterbildungsverordnung, striktere Vorgaben und verpflichtendes Einhalten der Arbeitszeiten und auch Änderungen im Entlohnungsschema haben in den letzten Jahrzehnten das Berufsalltagsleben des angestellten Arztes in Ausbildung und auch jenes des angestellten Facharztes beeinflusst und verändert.
Das allgemeine Interesse der Landes-ÄrztInnen, ihre Belange verstärkt durch mehr ärztliche VertreterInnen auch an den Tirol Kliniken (vormals TILAK) mitzugestalten, war lange Zeit als dürftig einzustufen. Festzuhalten ist jedoch, dass im Betriebsrat der Tirol Kliniken immer ein Arzt vertreten war und der Betriebsrat die Interessen aller Arbeitnehmer unabhängig von der Profession vertreten muss.
Im Jahr 2008, recht kurzfristig vor den Betriebsratswahlen, erfolgte die Etablierung der Liste „Unabhängige Ärzte“ (UÄL) durch die Initiative von Doz. Dr. Reinhold Kafka-Ritsch. Ziel der UÄL war es, durch einen Mandatsgewinn die Interessen der Ärztinnen im Betriebsrat intensiver zu vertreten, das Bewusstsein für das Teilnehmen an der Wahl zu stärken, und auch unpopuläre Entscheidungen im Betriebsrat besser verstehen und vertreten zu können. Unterstützung und Beratung auch für die notwendigen formalen Abläufe erhielt die UÄL durch Prof. Dr. Martin Tiefenthaler, welcher im Betriebsrat der Medizinischen Universität bereits vieles erreicht hatte und auch mit entsprechender Erfahrung Hilfestellung geben konnte. Für die erste Wahlwerbung wurde auf direktes Motivieren aller Mitarbeiter unabhängig von der Professionalität gesetzt, die Wahlliste wurde in Eigenfinanzierung auf A2, A3 und A4 im CopyShop gedruckt und recht spärlich verteilt. Eine große Überraschung und Freude war dann das Gewinnen von 2 Mandaten bei der ersten Wahl (Doz. Dr. Reinhold Kafka-Ritsch- Chirurgie, Doz. Dr. Bettina Pfausler – Neurologie).
Zur nächsten Wahl 2012 musste Doz. Dr. Reinhold Kafka-Ritsch seine Position aufgrund zunehmender administrativer Verpflichtungen in seiner Abteilung zurücklegen und OA Dr. Gottfried Gruber - Anästhesie übernahm die Führung. In der Wahl konnten die 2 Mandate weiter behalten werden. (Dr. Gottfried Gruber , Dr. Bettina Pfausler).
In der Wahl 2016 wurde ein weiteres Mandat zur großen Freude und auch Überraschung errungen. Doz. Dr. Hannes Gruber von der Radiologie hatte zur Wahl den 2. Listenplatz eingenommen, nachdem Bettina Pfausler aus Zeitgründen durch Verpflichtungen in Ihrem Haus auf den 3. Listenplatz ging.
Mit dem Gewinn von 5 Mandaten bei der Wahl 2021 war dann doch die Überraschung perfekt: Dr. Gottfried Gruber, Doz. Dr. Hannes Gruber, Dr Jasmin Erlinger-Haidenberger, Dr. Michael Zegg und Doz. Dr. Bettina Pfausler sind aktuell die Vertreter im Betriebsrat.
Einer besondere Erwähnung bedarf Dr. Barbara Schlenk von der Urologie. Sie war von Anfang an eine engagierte Mitstreiterin, wollte nie an einen prominenten Listenplatz, war aber als verlässliche Vertreterin bei vielen Betriebsratssitzungen hilfreich dabei.
Die UÄL sieht Ihre Aufgabe unverändert darin, alle Mitarbeiter der Tirol-Kliniken in Ihren Belangen zu vertreten und die Sichtweisen und Bedürfnisse der einzelnen Berufsgruppen zu verstehen. Die UÄL bedankt sich bei all Ihren Unterstützern.
(Verfasser Bettina Pfausler)
